Gesprächsklima verändern

Finale der interaktiven Theaterstückreihe in Lingenau
Ende März 2022 stand einmal mehr das „Ins-Tun-kommen“ im Mittelpunkt, denn wenn es um den Klimawandel geht, sind Konjunktive fehl am Platz. Die Theaterstückreihe „Man könnte, man sollte, man müsste … das Theater mit dem Klimawandel“ hatte am 26. März ihre letzte Aufführung. Regisseur Armin Staffler, die Mitwirkenden waren nach Langenegg, Sulzberg, Hittisau und Egg nun auch in Lingenau zu Gast und luden die Zuschauer:innen ein, sich aktiv ins Bühnengeschehen einzubringen. Großer Applaus und ein zum Nach- und Umdenken angeregtes Publikum bildeten den positiven Abschluss des Abends und des gesamten Projekts mit an die 400 Zuschauer:innen.

Den Abschlussbericht des Theaters von Armin Staffler finden Sie hier zum Nachlesen.

Das Wort „Klimawandel“ ist in aller Munde, auch wenn es zwischendurch andere Themen gab, die mehr Aufmerksamkeit erhielten. Sämtliche Krisen der letzten Zeit, die uns alle sehr mitgenommen haben, haben allerdings eines gemeinsam: Gemeinschaftlichkeit und Zukunftsorientierung stehen beim Meistern der Herausforderungen an erster Stelle. Die Forumtheater-Aufführungen schafften es, dass sich die Besucher:innen Gedanken machten, wie wir Prozesse verändern, Dialoge anders führen, eingefahrene Strukturen aufbrechen und die Ausrichtung am eigenen kurzfristigen Vorteil hinterfragen können. Veranstaltet wurde das Theater von der KLAR! Region Vorderwald-Egg.

Theater und Realität – aktiv mitgestalten
Im Laufe des Abends schlüpften Zuschauer:innen für ein paar Minuten in die Rolle der Schauspieler:innen. Zum Beispiel übernahmen sie die Figur des Bürgermeisters, der ein Wohnbauprojekt durchsetzen möchte, obwohl durch die dann erforderliche Verrohrung des Dorfbaches eine Überschwemmung des Gebietes zu befürchten ist. Wie soll hier entschieden werden? Durch einen Dialog auf Augenhöhe und das Miteinbeziehen verschiedener Blickwinkel lassen sich auch scheinbar festgefahrene Prozesse aufweichen. Die Theaterinszenierung zeigte deutlich, dass durch das Umlegen kleiner Stellhebel nicht nur ein Abend eine überraschende Wendung nehmen kann, sondern auch das Leben von uns allen verändert wird. 

Die Mitwirkenden Elvira Bilgeri, Sabine Eberle, Gebi Nussbaumer, Martin Ritter und Paul Schwärzler zeigten wahres Improvisationskönnen. Klar und unmissverständlich wurde das Publikum auf Abläufe hingewiesen, die es zu beleuchten gilt. Müssen wir alles so weitermachen wie bisher? „Etwas für den Klimawandel zu tun, heißt auch manchmal etwas zu lassen“, erwähnt Christian Natter, Projektleiter der KLAR!-Region Vorderwald-Egg. Damit ist auch gemeint unsere Komfortzone zu verlassen sowie klimafreundliche und nachhaltige Lösungen zu finden. Das macht – so wie im Theater – Lust auf Veränderung, wenn man sich erst einmal auf den Weg gemacht hat.

Foto Copyright: Martina Natter